Resilienzprojekt "FRONT-RUNNER"
WiderstandsfĂ€hige Architekturen und Betriebskonzepte fĂŒr optische Zugangsnetze
Motivation
Naturkatastrophen, umfassende StromausfĂ€lle und Cyber-Angriffe auf die Infrastruktur zur DatenĂŒbertragung haben in den vergangenen Jahren zu groĂflĂ€chigen und teils langandauernden AusfĂ€llen in leitungsgebundenen Zugangsnetzen gefĂŒhrt. RegelmĂ€Ăig sind davon nicht nur tausende von Privat- und Firmenkunden, sondern auch andere kritische Infrastrukturen betroffen. Diese unvorhergesehenen und weitreichenden Auswirkungen auf die optischen Zugangsnetze und die davon abhĂ€ngigen Nutzerinnen und Nutzer gilt es zu mildern.
Ziele und Vorgehen
Innerhalb des Projekts âFlexible und resiliente optische Netztechnologien fĂŒr widerstandsfĂ€hige und unterbrechungsfreie Zugangsnetze (FRONT-RUNNER)â sollen neue Architekturen, Technologien und Betriebskonzepte fĂŒr optische Zugangsnetze entwickelt werden. Sie sollen die Netze nachhaltig robuster und widerstandsfĂ€higer machen. Dazu wird in einem ganzheitlichen Ansatz zunĂ€chst untersucht, wie Klimabedingungen, geografische Begebenheiten und AbhĂ€ngigkeiten von der Energieversorgung bereits in der Planungsphase berĂŒcksichtigt und ihre Auswirkungen auf den Netzbetrieb minimiert werden können. Auf Basis einer Szenario-Analyse, in die Empfehlungen von Standardisierungsgremien, Daten von installierten Netzen und Erfahrungen aus frĂŒheren VorfĂ€llen einflieĂen, werden dann Schwachstellen identifiziert und neue Architekturkonzepte entwickelt. Angestrebt werden zukĂŒnftige optische Zugangsnetze, die bereits widerstandsfĂ€hig konzipiert sind (âResilience-by-Designâ). Sie operieren autonom, ĂŒberwachen sich kontinuierlich selbst, erkennen Bedrohungsszenarien und heilen sich in FehlerfĂ€llen selbst. Zur Ăberwachung soll die in installierte Netzinfrastruktur neben der DatenĂŒbertragung gleichzeitig als ein verteiltes Sensornetzwerk eingesetzt werden.
Innovationen und Perspektiven
Die Ergebnisse von FRONT-RUNNER werden dabei helfen, optische Telekommunikationsnetze widerstandsfĂ€higer zu gestalten, um so Privat-, GeschĂ€fts- oder industriellen Kunden in Zukunft zuverlĂ€ssigere Dienste anbieten zu können. Insbesondere werden die Ausfallzeiten bei unvorhersehbaren Ereignissen wie etwa Naturkatastrophen, Hackingangriffen oder dem plötzlichen Ausfall von Netzkomponenten deutlich vermindert. Manuelle Fehlersuchen sollen unnötig werden, da die Systeme Störungen automatisch erkennen und selbst beheben sollen. Die Industriepartner planen auf Grundlage der Projektergebnisse neue Produkte zu entwickeln, die dann von Telekommunikationsbetreibern zur Steigerung der Resilienz ihrer optischen Zugangsnetze eingesetzt werden können. Eine leistungsfĂ€hige, sichere und resiliente Netzinfrastruktur ist von besonderem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Nutzen fĂŒr den Standort Deutschland und fĂŒr Europa.