Resilienzprojekt "ConnRAD"
KonnektivitĂ€t & Resilienz fĂŒr automatisierte Fahrfunktionen in Deutschland
Motivation
Sichere MobilitĂ€t fĂŒr BĂŒrgerinnen und BĂŒrger ist eine der wichtigsten Leistungen einer modernen Gesellschaft. Vernetzte und automatisierte Fahrfunktionen können zukĂŒnftig dazu beitragen, UnfĂ€lle und Staus zu reduzieren sowie zugleich Sicherheit und Effizienz in diesem kritischen Sektor verbessern. Die EinsatzfĂ€higkeit aktueller Konzepte ist jedoch oftmals noch durch technologische und regulatorische Vorgaben eingeschrĂ€nkt. Eine bestehende Barriere fĂŒr den breitflĂ€chigen Einsatz dieser Technologien im öffentlichen Raum ist die VerlĂ€sslichkeit von drahtlos ĂŒbertragenen Informationen. Dies umfasst sowohl die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeugen und/oder der Infrastruktur (V2X-Kommunikation einschlieĂlich C-V2X) als auch Mobilfunkverbindungen (5G/6G) mit einem Backend. Einzelne Fahrzeuge mĂŒssen die VertrauenswĂŒrdigkeit von Kommunikationspartnern auch ohne Kenntnis des Gesamtsystems einschĂ€tzen können. Damit können sie Fehlverhalten von diesen erkennen und passende GegenmaĂnahmen einleiten, um verlĂ€ssliche und resiliente Gesamtsysteme zu erreichen.
Ziele und Vorgehen
Im Forschungsvorhaben âConnRADâ soll eine resiliente und anpassungsfĂ€hige Kommunikationsarchitektur entwickelt werden, die eine verlĂ€ssliche Kommunikation von Fahrzeugen untereinander sowie mit Infrastruktur ermöglicht. Dabei werden sowohl Sicherheitsaspekte als auch regulatorische und normative Rahmenbedingungen berĂŒcksichtigt. Damit ein weitreichender Einsatz der entwickelten Lösungen in den aktuell eingesetzten Kommunikationstechnologien möglich ist, wird ein technologieagnostischer Ansatz verfolgt. Das heiĂt, dass die Architektur in verschiedenen technischen Umgebungen und fĂŒr vielfĂ€ltige AnwendungsfĂ€lle benutzt werden kann. Die im „ConnRAD“-Projekt behandelten AnwendungsfĂ€lle betreffen sowohl die direkte Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern/Infrastruktur als auch die Kommunikation mit einem Backend. Erstere wird entweder mit ETSI ITS-G5 (IEEE 802.11p) oder C-V2X-Kommunikation realisiert, wĂ€hrend fĂŒr letztere aktuelle 5G- und zukĂŒnftige 6G-Mobilfunkkommunikation geprĂŒft werden. Die Projektpartner entwickeln dazu eine rollenbasierte Kommunikation sowie dynamische Mess- und Bewertungsverfahren, um Fehlverhalten zu erkennen und entsprechende GegenmaĂnahmen auf Ebene des Gesamtsystems oder auch einzelner Teilsysteme einzuleiten.
Innovationen und Perspektiven
Ein vernetzter Verkehrssektor trĂ€gt neben der Optimierung des Personenverkehrs durch weniger Staus und UnfĂ€lle auch zu einer leistungsfĂ€higeren Logistik bei und verbessert so langfristig die LebensqualitĂ€t der BĂŒrger und BĂŒrgerinnen. Insbesondere die angestrebten Konzepte zur Bewertung der VertrauenswĂŒrdigkeit ohne Kenntnis des Gesamtsystems stellen eine bedeutende Innovation dar und sind speziell fĂŒr öffentliche Netze von groĂer Bedeutung. Im Projekt sollen auĂerdem frĂŒhzeitig auch regulatorische Fragestellungen adressiert werden, um eine Zertifizierung der Lösungen nach Projektende zu beschleunigen. Daher werden VorschlĂ€ge unterbreitet, wie bestehende Standards an die BedĂŒrfnisse einer belastbaren kooperativen, vernetzten und automatisierten MobilitĂ€t angepasst werden können, und es werden Anregungen fĂŒr kĂŒnftige Standards wie 6G gegeben. Das Projekt âConnRADâ stellt somit einen wichtigen Beitrag zur Realisierung der automatisierten MobilitĂ€t in Deutschland und dem EuropĂ€ischen Wirtschaftsraum dar.
Partner
- Daimler Center for Automotive IT Innovations (DCAITI), Berlin
- Fraunhofer-Institut fĂŒr Entwurfstechnik Mechatronik (IEM), Paderborn
- Fraunhofer-Institut fĂŒr offene Kommunikationssysteme (FOKUS), Berlin
- Hochschule fĂŒr Technik und Wirtschaft des Saarlandes, SaarbrĂŒcken
- Infineon Technologies AG, Neubiberg
- Robert Bosch GmbH, Gerlingen
- Technische UniversitĂ€t MĂŒnchen, Garching
- TĂV SĂD Rail GmbH, Braunschweig
- UniversitÀt Ulm